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UBUNTU - TRADITIONEN ERHALTEN

Das afrikanische Konzept „Ubuntu“ kann wohl am treffendsten als „afrikanischer Humanismus“ übersetzt werden. Das traditionelle afrikanische Wertesystem beinhaltet Respekt für die Mitmenschen, ein starkes Zusammengehörigkeitsgefühl und das Einbringen alter Traditionen in das tägliche Leben. Man legt großen Wert auf Gemeinsamkeit, Zusammenarbeit, kollektive Verantwortung und Zwischenmenschlichkeit. Das „Wir“, anstelle des „Ich“, steht im Vordergrund.

„Ubuntu“ ist in afrikanischen Kulturkreisen nicht nur eine Theorie, sondern wird täglich gelebt. Gerade in Zeiten der Armut hängt für viele Menschen das tägliche Überleben von diesem „afrikanischen Humanismus“ ab. Angesichts einer Krise wie der Aids Epidemie sind Tausende von Kindern bereits davon abhängig, dass Verwandte oder Nachbarn sich ihrer Grundbedürfnisse annehmen. Ohne die gelebte Spiritualität von „Ubuntu“ wären die meisten von ihnen sich selbst, und damit dem sicheren Tod, überlassen.

Jeglicher Ansatz, der zum Ziel hat, die Krise und die damit zusammenhängende Problematik der Waisenkinder kulturgerecht und erfolgreich zu bekämpfen, muss diese uralten Traditionen und Gebräuche in den Versuch der sozialen Intervention integrieren.

Wertesystem für professionelle Sozialarbeit

Der von dem amerikanischen Psychologen Carl Rogers (1902–1987), Gründer der humanistischen Psychologie, entwickelte „person-centred approach“ (personenbezogener Ansatz) gehört an vielen Universitäten zur Grundausbildung von Sozialarbeitern und Sozialtherapeuten, unter anderem auch an der Universität von Südafrika (UNISA).

Diesem Ansatz liegt die Prämisse von Rogers zugrunde, dass jeder Mensch ein unendliches Potential an Fähigkeiten besitzt, welches er verwirklichen kann, sobald eine fördernde Atmosphäre geschaffen wird. Dies geschieht, indem Therapeuten oder Sozialarbeiter Respekt für jedes Individuum zeigen, einen Prozess der Individualisierung ermöglichen, der Person zu einem selbstbestimmten Leben verhelfen und jedem Menschen die gleiche Wertschätzung entgegen bringen.

Dieser personenbezogene Ansatz ist sowohl therapeutisch als auch in der Entwicklungshilfe mit großem Erfolg angewandt worden. Die in ihm enthaltenen Prinzipien bilden daher ein gutes Wertesystem für unseren Versuch der professionellen Sozialarbeit auf der „grass-roots“ Ebene.

Philosophischer Ansatz

Die als „Waldorfpädagogik“ bekannte Erziehungs- und Bildungsphilosophie des österreichischen Philosophen Rudolf Steiner (1861–1925), ist in weltweit mehreren hundert Schulen, Wohn- und Arbeitsstätten für Behinderte (Camphill), Kindergärten, Tagesstätten für Straßenkinder und Wohnheimen für schwer Erziehbare in über 60 Ländern in die Praxis umgesetzt worden, inklusive in Südafrika. Sie hat sich als universell kompatibel mit jeglicher Kultur-, Sprach-, Religions- und Altersgruppe erwiesen und ist sehr erfolgreich in der Arbeit mit Menschen mit verschiedensten körperlichen und intellektuellen Fähigkeiten angewandt worden.

Waldorfpädagogik bildet daher eine ideale Basis für unser Waisenkinderprojekt. Die Tatsache, dass sich Rudolf Steiner in seinem pädagogischen Konzept nicht nur für die intellektuelle Förderung von Kindern einsetzte, sondern auch auf das Erlernen praktischer und handwerklicher Fähigkeiten (wie z.B. Nähen, Metall- und Holzbearbeitung) sowie die Integration von Kunst und Musik in jedes Curriculum großen Wert legte, stimmt sehr mit unseren eigenen Ideen überein, wie man mit Kindern aus Entwicklungsländern, besonders Kindern aus einem afrikanischen Kulturkreis, arbeiten sollte.

Holistische Philosophie

In unserem Projekt VULAMASANGO versuchen wir, die Philosophie Rudolf Steiners mit dem Wertesystem der humanistischen Sozialarbeit Carl Rogers’ und den kulturellen Traditionen von „Ubuntu“ in einem ganzheitlichen Ansatz zu vereinen, um mit der Waisenkinder-Problematik umzugehen.

Wir versuchen, die dringendsten Bedürfnisse und Nöte der Kinder auf dem „grass-roots level“ zu erkennen und sie auf eine kulturgerechte Weise zu stillen. Steiners Ansatz zur Pädagogik und Kindeserziehung stimmt in hohem Maße mit der von Rogers beschriebenen Tendenz nach Selbstverwirklichung zu streben überein. Die Verschmelzung dieser beiden Philosophien mit den Werten von „Ubuntu“ wird die Anwendung unseres ganzheitlichen Ansatzes in den Gebieten möglich machen, für die wir unseren Versuch der sozialen Intervention gegründet haben.